Wohin nur mit all den Maschenproben?

15.02.2023

Wenn es beim Stricken und Häkeln irgendein Pflichtprogramm gibt, dann sind das wohl Maschenproben. Die einen hassen sie, weil sie ja am Ende doch nur rumliegen und zu nichts mehr zu gebrauchen sind, die anderen lieben sie, weil man in kürzester Zeit einen Eindruck vom Garn, Muster und dem ganzen Projekt bekommt, das man stricken oder häkeln möchte.

All denen, denen Maschenproben ein Graus ist sei versichert: es lohnt sich. Denn durch sie haben wir nicht nur die Gewissheit, dass unser Projekt am Ende auch wirklich die Passform haben wird, die in der Anleitung beschrieben ist. Ich persönlich mache sogar meist einen kleinen Waschtest mit der Maschenprobe.

Eine Arbeit, die Sinn macht.

Hält sie vielleicht trotz Handwäsche einen Schon- oder Wollwaschgang in der Maschine aus? Bingo! Dann habe ich mir später mühselige Handwäsche erspart. Verfilzt das Strickstück, muss ich einsehen, dass der Herstellerhinweis wohl doch nicht so falsch war. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass die allermeisten Garne, die mit Handwäsche angegeben waren am Ende einem Wollwaschgang trotzdem problemlos stand gehalten haben. Meist sind die Hersteller nämlich besonders vorsichtig mit den Pflegehinweisen, damit Enttäuschungen vermieden werden.

Es kann also vorkommen, dass ich – je nach Experimentierfreude – vor Beginn eines Projektes auch schon mal eine zweite Maschenprobe annadel, zum Beispiel, wenn ich die erste kaputtgewaschen habe, oder auch um einfach mal zu testen, wie sich das Garn glatt rechts oder alternativ im Muster verstricken lässt.

Und ich muss zugeben, ich bin vielleicht etwas komisch, was meine Maschenproben angeht. Denn anstatt sie nach getaner Arbeit einfach zu entsorgen, packe ich sie zu eventuellem Restmaterial. Fein säuberlich beschriftet mit Garnnamen, Nadelstärke und manchmal auch noch mit dem einen oder anderen persönlichen Hinweis, weil ich einfach immer glaube, dass mir das später mal nützlich sein wird. Und das ist tatsächlich so. Denn wenn ich aus den Restgarnen später was anderes machen möchte, habe ich mit der Maschenprobe direkt eine Erinnerungshilfe, ob ich das Garn nun gut fand oder wie es sich beim Stricken verhält.

Nur wohin damit?

Ein Berg Maschenproben

Maschenproben, soweit das Auge reicht. Und es werden immer mehr.

Tja, und so sammeln sich quasi über Nacht natürlich immer wieder kleinere und leider auch größere Mengen an Maschenproben an. Und doch, der beste Strickkorb, das schönste Strickzimmer und sogar das größte Haus ist irgendwann mal zu klein für all die kreativen kleinen Lappen, die sich heimlich und still und unbemerkt von dem Rest der Familie im stillen Kämmerlein fast wie von selbst vermehren.

Guter Rat oder der ultimative Kreativ-Tipp ist jetzt gefragt. Hin und wieder freuen sich Kindergärten und Grundschulen nicht nur über Wollreste, sondern tatsächlich auch über kleine Maschenproben zum Basteln für die Kinder. Aber auch dieses Kontingent habe ich in meiner Umgebung mittlerweile komplett ausgeschöpft.

Unterstützung

Tatkräftige Unterstützung beim Fotoshooting.

Dann bin ich auf die Idee gekommen, aus den Maschenproben einfach eine Restedecke zu machen – die ist aber noch so unfertig, dass ich sie euch an dieser Stelle noch nicht zeigen kann. Dazu lege ich mir die Maschenproben so hin, wie ich sie mir später als Decke vorstellen kann und häkele sie dann zusammen. Dass die Maschenproben alle nicht gleich groß sind, spielt dabei keine Rolle, denn zum Schluss fasse ich die ganze Decke mit festen Maschen ein und fülle offene Stellen an den Kanten einfach mit kleinen Rechtecken oder Quadraten aus festen Maschen auf, so wie es eben passt.

Und jetzt so kurz vor Karneval habe ich für euch noch einen ganz besonderen Kostümtipp aus Maschenproben für euch. Näht die Maschenproben einfach neben- und übereinander an ein altes Sakko, eventuell auch noch an eine alte Hose und verkleidet euch an den tollen Tagen als Lappenclown. Einer der wohl ältesten Clowns in der Geschichte des Karnevals und heute immer noch so angesagt, wie vor vielen Jahren.

Ich wünsche euch viel Freude mit dem Stricken, Häkeln, Basteln und Experimentieren mit euren Maschenproben.

Herzliche Grüße
Tanja

Kommentare

Karin B. schrieb am 22.02.2023:

Ich habe aus Restwolle mir eine Decke gehäkelt und das hat sich gelohnt. Warum nicht mit den Strickproben eine Decke nähen? Gruß Karin

Christiane M. schrieb am 22.02.2023:

Vielen Dank, Tanja, für die Idee. Bisher hasste ich Maschenproben und vermied sie, wo es ging. Natürlich mit Ärger hinterher. Es gilt jetzt also erstmal für mich mit den Maschenproben anzufangen.... versprochen, in 10 Jahren brauche ich vielleicht eine Babydecke!?;))

Romy R. schrieb am 22.02.2023:

Ein sehr schöner Beitrag, der mich ermutigt, endlich damit anzufangen, eine Maschenprobe zu machen. Eine Decke könnte ich mir davon auch gut vorstellen.

Marion S. schrieb am 22.02.2023:

Ehrlich gesagt habe ich mich schon bei der Überschrift gewundert...ich fertige zwar Maschenproben vor Beginn einer neuen Arbeit an, aber wenn ich diese nach Maß überprüft und für passend befunden habe, ribbel ich dieses kleine Strickstück wieder auf und starte mein Werk mit dieser Wolle...:D

Angela K. schrieb am 23.02.2023:

Nun ich muss Marion S. zustimmen, bis jetzt habe ich das ebenso gemacht und die Maschenproben sind fast alle wieder verstrickt worden. Die Idee ist aber gut. Ich habe viele Wollreste und habe ein Projekt am Laufen, daraus wird eine Decke - gehäkelt aus Quadraten aus verschiedenen Häkelmustern- also so etwas Ähnliches wie die Musterprobendecke- nur geordneter...;-))

schrieb am 25.02.2023:

Ich habe auch immer meine Maschenproben aufgeribbelt und damit mein Strickstück begonnen Aber auch eine super Idee, das mit der Decke!

Heidrun K. schrieb am 23.03.2023:

Ich habe auch die Maschenproben wieder aufgetrennt und im Strickstück verstrickt,aber manche habe ich auch behalten,wenn das Projekt fertig war.Eine Podcasterin hat aus Maschenproben einen Projektbeutel genäht,das fand ich eine tolle praktische Idee.

Beate K. schrieb am 17.06.2023:

Ich habe auch die Maschenproben zu den Wollresten mit einem Etikett zusammen in meinen Fundus gelegt, für spätere Nutzung. Das mit der Decke finde ich toll, denn das Wissen was die Maschenprobe mir liefert, kann ich ja auch auf einem Zettel festhalten.

Petra W. schrieb am 20.10.2023:

Toller Tipp. Habe meine Maschenproben teilweise aufgehoben, und in den Restetüten aufbewahrt

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